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Verpackungen aus Hanfpapier als Innovation

Okt 29, 2020 | Nutzhanf

Wenn man heutzutage im Supermarkt einkaufen geht, online bestellt – oder aber nur schnell eine Kleinigkeit zu essen besorgt, dann nimmt man sie unweigerlich mit: Die Verpackung drum herum. Während heute fast überall Plastik verwendet wird, um Produkte haltbarer zu machen oder sie einfach nur vor Berührungen zu schützen, war das vor einigen Jahrzehnten noch ganz anders. Damals waren Glas, Papier und Stoff als Verpackungsmaterial der Standard und die Menschen waren es gewohnt, ihre Produkte beim Händler vor Ort einzukaufen und diese dann entweder in mitgebrachten Glasflaschen, Stoffbeuteln oder einfach einen Bogen Packpapier einzuwickeln. All das wurde durch Plastik ersetzt und man sieht heute sehr deutlich, zu welchen Konsequenzen diese “Innovation in der Verpackungsindustrie” geführt hat. Fast alles ist in Plastik verpackt, wir Menschen verbrauchen Tonnen um Tonnen an Plastik – jedes Jahr! Papier- und Glasverpackungen waren über Jahre aus den Supermärkten verschwunden und feiern nur langsam ein Comeback. Cannabis kann eine Innovation für die Verpackungsindustrie sein und uns dabei helfen, den derzeitigen, oft schädlichen, Standard zu ersetzen.

Plastik – Gamechanger oder Spiel Zerstörer? 

Plastik ist heute leider zu einem akuten Problem geworden, da es viel zu oft nicht sachgemäß entsorgt wird und in der Natur erst nach Jahrhunderten verrottet und dabei noch die Umgebung vergiftet. Durch massenhaften Einsatz als Verpackung ist Plastik auf allen Teilen der Welt angelangt und wird global verwendet. In vielen Ländern gibt es bereits Recycling-Stationen, in denen das Plastik aus dem Müll aufbereitet werden kann und so vielleicht noch ein zweites Leben erhält. Doch Plastik kann leider nicht ewig recycelt werden, wodurch es irgendwann endgültig zu Müll wird und beispielsweise verbrannt wird. Bis vor Kurzem wurden Tonnen um Tonnen an Plastikmüll einfach in Container gepackt und nach Asien geschickt, um dort verwertet zu werden, auch das nannte sich “Recycling”…

Wenn der Müll nicht gesammelt wird, dann findet der Plastikmüll über kurz oder lang seinen Weg ins Meer, wo es am allerwenigsten hingehört, bleibt dort, vergiftet das Wasser und die Meeresbewohner und führt letztlich zu Mikroplastik im Wasser. Wenn dieses verdunstet haben wir das Mikroplastik in genau dem Meersalz, das wir zum Würzen unserer Speisen verwenden. Es ist absurd, aber Realität. Und doch trägt man den Einkauf im Plastikbeutel nach Hause, muss Essen in Kunststoffverpackungen in Kauf nehmen und Wasser aus Plastikflaschen trinken. In vielen Bereichen sind wir mittlerweile einfach abhängig vom Plastik, aber nicht in allen! Oft reicht es schon heute aus, einfach Papier statt Plastik zu verwenden, wie auch wir es mit unseren Shirts von CultureSativa machen. Und genau da kommt Cannabis ins Spiel. 

Karton wird aus Holz gewonnen…

… und Holz wächst wieder nach, durch richtiges recycling, wird aus Karton Karton. So lautete ein erfolgreicher Werbe-Jingle, den die österreichische Müllentsorgung einst im Fernsehen schaltete, um auf die steigenden Recyclingnotwengikeit aufmerksam zu machen. Und es stimmt: Karton eignet sich gut, um recycelt und wiederverwendet zu werden und ist daher ein zu bevorzugendes Produkt, wenn es um die Wahl der Verpackung eines Produktes geht. Was aber leider oft vergessen wird oder ungesagt bleibt ist, dass Papier heutzutage aus Holz hergestellt wird und immense Mengen an Rohstoffen benötigt. Ganze Wälder wurden in der Vergangenheit für die Papierproduktion abgeholzt, geschreddert und aufbereitet. Dies führte zur Aufforstung mit “Zuchtbäumen” wie beispielsweise Fichten, die relativ schnell wachsen und sich daher gut zur Holzgewinnung eignen. Solche Bäume stehen “nur” ca. 20 Jahre im Wald, bevor sie geerntet werden können. Klingt gut? Ist es nicht. 

Einem EPA-Bericht (Environmental Protection Agency) von 2010 zufolge wurden damals bereits jährlich 29 Millionen Tonnen Wellpappe erzeugt. Das ist das Äquivalent von 493 Millionen Bäumen oder 1,5 Bäumen pro Person pro Jahr! Und das sind nur die US-Zahlen…. Man sieht also leider sehr deutlich, dass unsere Sucht nach Verpackung uns wertvolle Ressourcen kostet, die viel Zeit brauchen, um wieder nachzuwachsen und dann doch erst im Müll zu landen.

Aber das muss nicht mehr so sein. Cannabis wächst in 4 Monaten bis zu 6 Meter hoch und eignet sich dank seines hohen Faseranteils ideal zur Herstellung von Papier. Eigentlich brauchte es nie wirklich Holz zur Papierherstellung, denn Hanfpapier war Standard, lange bevor der erste Baum zu Papier gemacht wurde. Lange, lange davor. Warum wir heute aber Baumapier als Standard sehen?  Nun, das liegt zu einem großen Teil auch an der Prohibition. 

Eine Alternative: Hanfpapier

Als junges Startup haben wir uns von Anfang an vorgenommen, Plastik in unseren Produkten und auch in unserer Produktions- und Lieferkette zu vermeiden. Da wir T-Shirts aus Hanffasern verkaufen und die positiven Eigenschaften dieser Pflanze uns absolut überzeugt haben, haben wir und schon sehr früh dazu entschieden, den Extra-Aufwand in Kauf zu nehmen und Hanfpapier als Verpackung für unsere Shirts zu wählen. Wir wollen damit zeigen, dass man auch ohne Plastik hochqualitative Verpackungen herstellen kann und haben deshalb auf unsere Lieblingspflanze gesetzt: Cannabis Sativa L.. Die Shirts werden einfach darin eingewickelt und sind damit vor äußeren Einflüssen geschützt, da Hanfpapier natürlich eher wasserabweisend ist, sich nicht leicht vollsaugt und dank der Fasern der Hanfpflanze sehr stabil ist. 

Auch wenn Hanfplastik langfristig vermutlich die beste Alternative zu herkömmlichem Plastik ist, ist diese Technik leider noch nicht ausgereift genug, um sie flächendeckend einzusetzen. Hanfpapier im Gegenteil ist nicht neu, sondern Jahrtausende alt und hat in der Vergangenheit schon oft als Verpackung gedient. Gerade bei Produkten, die nicht schlecht werden können, eignet sich Hanfpapier daher ideal als Verpackung! Papier aus Hanf ist quasi ewig haltbar, sehr reißfest und stabil, es bleicht nicht aus, vergilbt nicht – Und es ist aus einem der nachhaltigsten Rohstoffe dieser Welt gefertigt: Cannabis. So können die Wälder stehen bleiben und für die Tiere und Natur da sein, anstatt vom Menschen mit Kettensägen gerodet zu werden. Stattdessen wächst Cannabis auf den Feldern, produziert Fasern, Schäben, Blüten, Blätter, Samen und Wurzeln und bewirkt damit für das Feld und die Natur etwas Gutes.

Quellen:
https://www.theguardian.com/us-news/2019/jun/17/recycled-plastic-america-global-crisis
https://plasticoceans.org/the-facts/#:~:text=We%20are%20producing%20over%20300,into%20our%20oceans%20every%20year.
https://www.packsize.com/blog/sustainability/how-many-boxes-can-you-get-out-of-one-tree/#:~:text=According%20to%20a%202010%20EPA,Fortunately%2C%20there’s%20some%20good%20news.